Während der ersten Deutschlandreise des Yad Vashem-Vorstandsvorsitzenden Dani Dayan im Januar 2023 kam es zu einem Treffen zwischen ihm und Bundeskanzler Olaf Scholz. Während des Gesprächs kam die Idee auf, Yad Vashems Expertise auch in Deutschland anzubieten und in Zusammenarbeit mit deutschen Partnerinstitutionen ein innovatives Holocaust-Bildungszentrum zu errichten.
Um die Errichtung eines neuen Bildungszentrums zu ermöglichen, führt ein Team aus Yad Vashem mit der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in den kommenden Monaten eine Machbarkeitsstudie durch. Ziel der Studie ist es, verschiedene Modelle der Kooperation auszuloten sowie potentielle Herausforderungen und eventuell bestehende Vorbehalte zu eruieren. Darüber hinaus ist Yad Vashem daran interessiert, im offenen Austausch mit relevanten Institutionen in der Bundesrepublik deren jeweilige Perspektiven auf Holocaustbildung und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen zu verstehen.
Yad Vashem hat über die Jahre eine Vielzahl von Kooperationsverträgen mit deutschen Partnerinstitutionen sowohl auf Bundesebene, als auch auf ministerieller Ebene mit allen 16 Ländern abgeschlossen. Diese Vereinbarungen beinhalten ein breites Spektrum an Aktivitäten und Initiativen, darunter pädagogische Seminare und Workshops, die in Jerusalem sowie in Deutschland angeboten werden.
Getragen von der ausdrücklichen Unterstützung einer breiten Reihe von MinisterInnen und anderen Führungspersonen in Deutschland, spiegelt die geplante Yad Vashem Bildungseinrichtung das erneut betonte Engagement Deutschlands wider, das Fortbestehen von Holocaustgedenken und -bildung für die Zukunft zu gewährleisten. Ein solches Zentrum würde Yad Vashems erste Einrichtung außerhalb Israels darstellen und Yad Vashems Bekenntnis zu globaler Holocausterinnerung und -bildungsarbeit unterstreichen.
Die Errichtung eines Yad Vashem Bildungszentrums in Deutschland würde zudem bestehende Partnerschaften und Kooperationen in Deutschland vertiefen und Synergieeffekte schaffen. Ein künftiger Standort in Deutschland soll dabei jedoch weder die Bildungsformate in Jerusalem obsolet werden lassen, noch den vielfältigen bereits existierenden Programmen und Aktivitäten anderer Einrichtungen in Deutschland im Wege stehen. Ziel des Bildungszentrums in Deutschland soll es vielmehr sein, sich auf sinnvolle Weise in die bestehende Bildungs- und Gedenkstättenlandschaft einzufügen und eine Ergänzung in Bezug auf die Adressatengruppen und Bildungsformate darzustellen.
"Holocaust-Bildungsarbeit dient nicht nur dem Zweck, das Gedenken an die im Holocaust begangenen Gräueltaten aufrechtzuerhalten. Sie ist auch ein wesentliches Instrument, um Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft zu fördern. Yad Vashem wird auch weiterhin innovative pädagogische Ansätze und historische Expertise denjenigen Institutionen und Ministerien anbieten, die mit dieser wichtigen und gemeinsamen Mission betraut sind", so Vorstandsvorsitzender Dani Dayan. "Wir blicken erwartungsvoll auf diese Chance, unsere Bildungsaktivitäten innerhalb Deutschlands mithilfe dieser Kooperation weiter auszubauen."
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