Durch den sogenannten Kindertransport entkamen mehr als 10.000 meist jüdische Kinder vor Kriegsbeginn dem nationalsozialistischen Massenmord. Sie wurden vor dem Holocaust gerettet, doch ihre Eltern blieben zurück. 2024 jährt sich der Beginn des Kindertransports zum 85. Mal.
Ruth Ur, Kuratorin der Ausstellung „I said, ‘Auf Wiedersehen‘“ im Deutschen Bundestag und Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem in Deutschland, gibt einen Einblick in die Historie des Kindertransports anhand von fünf Familiengeschichten. Sie erzählen sowohl von Zusammenhalt und Solidarität unter der nationalsozialistischen Herrschaft als auch von schmerzlichen Trennungen.
Dass es sich beim Kindertransport nicht nur um eine reine Erfolgsgeschichte handelt, zeigt Andrea Hammel, Professorin an der Aberystwyth University in Wales, in ihrer neuen Publikation „The Kindertransport: What Really Happened“. Denn dieser war ein komplexes Programm zur Befreiung von der Visumspflicht. Hohe Kosten als Voraussetzung für die Einreise, strenge Auswahlkriterien sowie ungeeignete Unterkünfte zeigen die Schattenseiten der Rettungsaktion auf.
Das Gespräch wird moderiert von Adrienne Braun.
Wann: 08.02., 19 Uhr
Wo: Evang. Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33, Stuttgart
Eintritt: kostenfrei
Sie können am 8.2. nicht vor Ort dabei sein? Hier können Sie den Abend live mitverfolgen: https://www.youtube.com/watch?v=CM8t7SiLf6U
Eine Veranstaltung der Berthold Leibinger Stiftung in Kooperation mit dem Freundeskreis Yad Vashem e.V. und dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof.
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Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „I said, ‘Auf Wiedersehen‘“ - 85 Jahre Kindertransport nach Großbritannien statt, die vom 31.1.–23.2.24 im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags ausgestellt ist. Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Kooperation der Berthold Leibinger Stiftung und des Freundeskreises Yad Vashem e.V.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier: leibinger-stiftung.de/kindertransport
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