Ein ergreifender Moment gestern im Schloss Bellevue: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier feierte rund 90 Jahre nach der Flucht der Kieler Rabbiner-Familie Posner mit den Nachfahren Chanukka. Im Beisein unseres Vorsitzenden Kai Diekmann, Geschäftsführerin Ruth Ur und weiteren Gästen entzündete der Bundespräsident mit seiner Frau Elke Büdenbender und den Enkeln der Posners die Kerzen des berühmten Chanukka-Leuchters.
Im Jahr 1931 fotografierte Rahel Posner, die Frau des Rabbiners, den Chanukka-Leuchter auf der Fensterbank ihrer Wohnung. Dieses ikonische Foto der Chanukkia – vor dem Hintergrund des mit einer großen Hakenkreuzfahne beflaggten NSDAP-Gebäudes – erlangte Jahrzehnte nach der Shoah weltweite Aufmerksamkeit.
Der Leuchter ist heute in Yad Vashem ausgestellt. Zum ersten Mal wurde er von den Nachfahren wieder nach Deutschland gebracht. Organisiert wurde die Reise vom deutschen Freundeskreis Yad Vashem.
Dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am zweiten Tag von Chanukka, zusammen mit den Enkeln „wie zu Hause“ zwei Kerzen anzündet, setzt ein leuchtendes Zeichen gegen das Vergessen: „Auch im Erinnern an die Shoa dürfen wir niemals nachlassen. Wir brauchen kraftvolle, klare Formen des Gedenkens, um zu verstehen und verständlich zu machen, was damals geschah“.
© Bundesregierung / Sandra Steins
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