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Freundeskreis Yad Vashem e.V.

Aus Chemnitz – Ein Klavier: Verlängerung bis zum 10. März 2024


Das Klavier von Shlomo Margulies © Noam Preisman


Seit Oktober 2023 wird ein Klavier mit Chemnitzer Geschichte in der Stadt ge- zeigt. Ausgestellt ist das Instrument zusammen mit Dokumenten der jüdischen Familie Margulies in den Kunstsammlungen am Theaterplatz. Im Jahr 1939 gelang der Chemnitzer Familie die Flucht nach Palästina. Nur einen Teil ihrer Habseligkeiten, darunter auch dieses Klavier, nahmen sie damals mit. Heute befindet sich das Klavier in der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Israel. Die Ausstellung erinnert daran, dass jeder Ort in Deutschland durch den Holocaust auch einen Teil seiner Geschichte verloren hat.


Nun kehrte das Klavier vorübergehend nach Chemnitz zurück, um diese Geschichte über die Flucht an seinem Ausgangsort zu erzählen. Viele Menschen haben bereits die Ausstellung in den Kunstsammlungen am Theaterplatz besucht. Sie sind berührt von der Chemnitzer Geschichte. Aufgrund des großen Besucherzuspruchs für die Ausstellung wird sie bis zum 10. März 2024 verlängert. Der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, Sven Schulze, sagt dazu: "Das Klavier und die Geschichte der Familie Margulies in Chemnitz zu zeigen, dient als Mahnung vor dem zunehmenden Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Das Klavier ist ein klares Zeichen für ein friedliches Miteinander. Die Stadt Chemnitz ist in Gedanken bei den Menschen in Israel und insbesondere bei unserer Partnerstadt Kirjat Bialik. Die Menschen in Israel verteidigen ihr Land. Die Stadt Chemnitz steht an ihrer Seite."


Salomo Margulies, der sich nach seiner Flucht aus Deutschland Shlomo Margaliot nannte, übergab das Klavier zusammen mit über 1.000 persönlichen Dokumenten und Fotos 2016 an Yad Vashem. Er sagt dazu: "Das Klavier sieht aus und klingt wie ein typisches Instrument, aber in seinen Tönen verbirgt sich eine Geschichte des Widerstands und des Überlebens." Shlomo Margaliot verstarb im September 2023 im Alter von 100 Jahren in Kfar Saba, einem kleinen israelischen Ort in der Nähe von Tel Aviv.


Die Ausstellung ist auf Initiative des Freundeskreises Yad Vashem e.V. und in enger Kooperation mit Oberbürgermeister Sven Schulze und den Kunstsammlungen Chemnitz entstanden. Die Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem, Ruth Ur, betont: "Wir freuen uns, dass die Ausstellung verlängert wird. Gerade in diesen Zeiten ist das ein wichtiges Signal und betont unsere Verpflichtung, die Erinnerung an die Shoah zu bewahren und sicherzustellen, dass sie weder in Frage gestellt noch vergessen wird."


"Gerade deshalb ist es uns wichtig, speziell für Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Ausstellung Programme zum Thema jüdisches Leben in Chemnitz anzubieten, und wir hoffen weiterhin auf eine rege Teilnahme.", sagt die Bürgermeisterin für Soziales, Jugend, Gesundheit, Kultur und Sport der Stadt Chemnitz, Dagmar Ruscheinsky. "Im Jahr 2025 ist Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Die Ausstellung unterstreicht nicht nur die aktuelle Bedeutung der Erinnerung an den Holocaust, sondern betont auch die Rolle von Musik und Kultur für das Leben der Menschen in dieser Stadt.", so Dagmar Ruscheinsky weiter.


Mehr Informationen zur Ausstellung hier.

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